Der Tierapie Hof

Die Idee

An die Mühle in Eggenburg war schon immer ein kleiner Schweinemastbetrieb angeschlossen. Im Jahr 2000 übernahm Doris Gilli diesen landwirtschaftlichen Betrieb. Nach Beratung mit ExpertInnen der Landwirtschaftskammer fällt sie die Entscheidung, sich neu zu orientieren.

 

Mit eigener kleiner Pferdezucht und Einstellbetrieb stieg sie in die Pferdewirtschaft ein. Das Ausbilden ihrer Pferde ließ sie eine besondere Trainingsform für Mensch und Tier entdecken, die sich auf nonverbale Kommunikation sowie auf gegenseitige Achtung stützt. Dies und die

Nähe zum 2006 errichteten Psychosomatischen Zentrum Waldviertel (PSZW) - Klinik Eggenburg, weckten bei Doris Gilli die Idee, die unmittelbare Nachbarschaft zu einer professionellen Zusammenarbeit zu nutzen.

 

Nach dem Motto BEGEGNUNG – BEZIEHUNG – BEGLEITUNG wird seit mehr als 10 Jahren am TIERAPIEHOF pferdegestützte Therapie und Pädagogik angeboten.

Die Umsetzung

Doris Gilli unterstützte das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) fachlich bei der Entwicklung des LFI Zertifikatslehrgangs ‚Tiergestützte Pädagogik | Therapie | soziale Arbeit am Bauernhof‘, schloss selbst diese Ausbildung ab und wurde 2006 auch zum ersten Pilotbetrieb für Tiergestützte Pädagogik |Therapie.

 

Der Hof wurde entsprechend den Erfordernissen adaptiert, die dort arbeitenden Menschen und Tiere wurden für die neuen Aufgaben ausgebildet und zertifiziert. Doris Gilli entwickelt mit TIERAPIE© ein einzigartiges Konzept für tiergestützte Intervention im psychosozialen Bereich, welches auf nonverbaler Kommunikation mit einem persönlichen Bezugspferd basiert.

 

Prof. DDr. Andreas Remmel begleitet als wissenschaftlicher Beirat dieses Modell einer integrativen tiergestützten Therapie. Im Jahr 2011 erfolgte die Erweiterung des therapeutischen Teams. In der Folge werden weitere TIERAPIE ©-Projekte speziell für von Gewalt betroffene Kinder gestartet. Doris Gilli geht es immer darum, durch Diversifizierung in den sozialen Bereich einen landwirtschaftlichen Betrieb zu erhalten und zu sichern.

Das Angebot

Menschen, die aufgrund traumatischer Erlebnisse oft große Schwierigkeiten haben, zwischenmenschliche Kontakte herzustellen, erleben am Hof im Umgang mit den Tieren wieder Zuwendung, Vertrauen und Freude. Die achtsamkeits und prozessorientierte Betreuung erfolgt in Kleingruppen von vier Personen.

 

Gearbeitet wird nicht nur mit Pferden, sondern auch mit Hängebauchschweinen und Kaninchen, wobei das Team auf die Bedürfnisse der betreuten Personen eingeht. Diese erfahren eine offene und wertschätzende Begegnung mit ihrem Bezugstier. Dieses Erleben bildet die Grundlage, um wieder vertrauensvolle Beziehungen zu Mitmenschen aufbauen zu können. Natur und Landwirtschaft bilden dabei den geschützten Rahmen.